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Vom Leben und Überleben
Bernadette Dewald, Gerda Klingenböck, VideoArchiv Ravensbrück,
A 2003, 110 min.
ReferentInnen:
Helga Amesberger, Sozialwissenschaftlerin
Irma Trksak, Zeitzeugin, Überlebende des KZ Ravensbrück |
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Eine der Frauen, die in "Vom Leben und Überleben"
zu Wort kommt, hat vor einiger Zeit ihre Lebensgeschichte, ihre
Erinnerungen an das Konzentrationslager Ravensbrück niedergeschrieben.
"Ich war keine Heldin" ist der Titel jenes Buches: ein
Titel wie ein Motto - nicht nur gültig für seine Autorin
Antonia Bruha, sondern wohl auch für die anderen fünf
im Film interviewten Frauen, Regina Chum, Helene Igerc, Rosa Winter,
Katharina Thaller und Aloisia Hofinger.
"Ich war keine Heldin" - das bedeutet: Frauen wurden willkürlich
nach Ravensbrück deportiert, sie wurden von den politischen
Ereignissen rund um 1938 aus ihrem vertrauten Alltag gerissen und
in den Alltag einer - wie Helene Igerc es ausdrückt - „Erdenhölle”
verbannt.
Von den 34 im Rahmen eines Oral History Projekts aufgezeichneten
Interviews mit Österreichischen RavensbrückÜberlebenden
haben Bernadette Dewald und Gerda Klingenböck sechs Frauen
ausgewählt, deren Geschichten ihr Film thematisch parallel
montiert. "Vom Leben und Überleben" nimmt sich viel
Zeit für die äußerst unterschiedlichen
Wege der Frauen. Sie sitzen in anonym wirkenden Zimmern oder aufgeräumten
Küchen, die Kamera bleibt auf Distanz. Vor den neutralen, leeren
Hintergründen baut sich ihre Erzählung einen Raum, eine
rohe Landschaft der Erinnerung. Jede Geschichte ist zugleich eine
Reflexion über ihre eigene Unmöglichkeit: Vieles ist unbeschreibbar,
anderes ist unbesprechbar geblieben und manches scheint nur in ritualisierten
Formeln sagbar. Ravensbrück ist ein Off im Leben dieser Frauen,
weil es ein Off im Gedächtnis der Nachwelt ist. "Vom Leben
und Überleben" holt die unerwünschten Erinnerungen
an die Oberfläche und gibt dem Ungeheuren, ja fast schon Unglaublichen
Namen und Gesicht. (Sylvia Szely)
Link: http://www.videoarchiv.ravensbrueck.at/
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