Hiobsbotschaft
Regie und Buch: Ottokar Runze, Idee: Hanne Hiob,
DarstellerInnen: Hanne Hiob, Edgar Bessen, Roland Renner, Erica
Schramm, Peter Petersen, Ted Lesley, u.a.
D 1995/1996, 77 Min. (1. Teil 30 Min, 2. Teil 47 Min.), OF dt.,
Video
Die Mörder sind unter uns. Naziverbrecher, die als Ärzte
medizinische Versuche an Menschen vornahmen, die als Richter noch
in den letzten Kriegstagen Deserteure strafrechtlich verfolgten
und aburteilten, die als Offiziere Zivilisten als Rache nach Partisanenüberfällen
hinmorden ließen und verschont blieben aus Mangel an Zeugen
oder wegen
Verjährung. Die Täter gelangten vielfach zu Ansehen in
der bundesrepublikanischen Gesellschaft, während die Opfer
vergeblich auf Entschädigung warten. Eine pensionierte Kriminalrätin,
sie gilt als Kapazität für die Aufklärung von Tötungsdelikten,
unterrichtet in Seminaren junge Polizeibeamte. Frau Kriminalrätin
a. D. scheint besessen. Sie erwähnt den Namen eines Hitlergenerals
und danach findet man ihn an der Gartenpforte seiner Villa als Leiche.
Weitere Nazi-Verbrecher sterben unter ungeklärten Umständen.
Ist es die Kriminalrätin oder eine
Doppelgängerin, die in Veranstaltungen Briefe aus Konzentrationslagern
in Nazideutschland vorträgt? Gegen die Kriminalrätin wird
ermittelt und vor Gericht will man ihr auf die Spur kommen. Ein
Sachverständiger soll
klären, ob auch Hass töten kann. Hanne Hiob, die jahrelang
mit ihrem Programm "'Nun lebt wohl und werdet
Kämpfer...' - Letzte Briefe aus den Konzentrationslagern"
durch Deutschland und Österreich reiste, hat zahlreiche Täterbiographien
sorgfältig recherchiert und stellt deren Vergangenheit und
die Gegenwart vor. In den als Krimi inszenierten Film wurden eine
Fülle von Dokumentaraufnahmen und -texte eingearbeitet, die
ihn auch zu einem
Zeitdokument für die Jahre 1945 bis heute machen.
Furcht und Elend des Dritten Reiches
Regie: Ursula Bonhoff, Text: Bert Brecht, DDR
1981, 90 Min. (2. Teil),OF dt., Video
Brechts Szenenfolge über die Funktionsweise der NS-Terrorherrschaft
in einer DDR-Fernsehversion, fein inszeniert mit brillianten SchauspielerInnen.
Hanne Hiob liest zu Beginn einen Text zum Kontext
der Inszenierung. Von Brechts 24 Szenen sind 12 in dieser Version
enthalten. Wir zeigen aus Zeitgründen nur den zweiten Teil
des Filmes mit den Szenen: "Der Spitzel", "Die Stunde
des Arbeiters", "Der Entlassene", "Das Mahnwort",
"Die Bergpredigt", "Winterhilfe" und "Volksbefragung".
In Anwesenheit von Hanne Hiob, geb. 1923 in München, Brechts
erste Tochter aus der Ehe mit der Opernsängerin Marianne Zoff.
Als Tänzerin und Schauspielerin hat sie Engagements in Wien,
Berlin, Zürich, Hamburg
und München. Rollen in Stücken ihres Vaters übernimmt
sie erst nach dessen Tod: u.a. die stumme Kattrin an der Seite von
Therese Giehse in Mutter Courage und die Johanna in der Uraufführung
der Heiligen Johanna
der Schlachthöfe 1959 unter der Regie von Gustaf Gründgens.
Seit den 70er Jahren stellt Hanne Hiob eigene Brecht-Abende und
Antifaschistische Abende zusammen, sie ist Mit-Initiatorin des „Anachronistischen
Zuges“ gegen Krieg und Faschismus, der szenischen Welturaufführung
von Brechts Gedicht "Legende vom toten Soldaten" auf
dem Soldatenfriedhof Bitburg und spielt in zahlreichen Filmen und
Fernsehfilmen.
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