Großvater, wer warst du?
Angehörige der sog. Enkelgeneration hinterfragen Auswirkungen
des Nationalsozialismus auf ihre eigene Familie: Dabei werden Verdrängung,
Schmerz und Trauer genauso aufgearbeitet, wie Involvierung, Schuld
und familiärer Opportunismus. Die präsentierten Filme
bewegen sich beide um diese Komplexe, allerdings von konträren
Ausgangssituationen: aus Opfer- bzw. Täterperspektive.Szepannek
rekonstruiert mit Hilfe von Briefen und
Interviews das Leben ihres Großvaters, der als Wiener Kommunist
1943 hingerichtet wurde. Carney hat sich mit der Unfähigkeit
zu Trauern beschäftigt, die seit der vielschichtigen Verwicklung
in den Nationalsozialismus auf seiner Familie lastet. Er schlägt
einen epischen Bogen in das heutige Österreich und zeigt, wie
die Familienmitglieder
mit dem Vermächtnis umgehen, nicht ohne dar an zu scheitern.
Als Carneys Mutter im Zuge der Dreharbeiten lebensbedrohlich erkrankt,
beginnt die unmittelbare Bewältigung für den Filmemacher.
Großvater, wer warst du?
Ö 2006, Regie: Katharina Szepannek, DVD,
53 Min.
PRESCREENING: The End of the Neubacher Project
Ö 2006, Regie: Marcus J. Carney, DVD, 74
Min.
Im Anschluss Gespräch mit den beiden FilmemacherInnen.
Moderation: Eva Simmler
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