Anlässlich des 50. Jahrestages der Weltraumhündin
Leika (am 3. Nov. 1957 in den Orbit geschossen) fragt Kinoki
nach der Funktion des Weltraums im Phantasma vom neuen
Menschen. Kinoki trifft Sputnik, oder der Weltraum als
Welt-traum.
"Utopie - ein Kinderspiel"
Lisbeth Kovacic u. Andreas Pavlic, A 2007, 16 min., Video.
Wenn es im 20. Jahrhundert den Versuch gab eine Utopie zu
verwirklichen, dann war es der Sozialismus. Die Energie und
Hoffnung, die die Russische Revolution auslöste, sollte nur
der Anfang einer neuen Menschheitsgeschichte werden.
Aus den Kinderschuhen in die Turnschuhe des Fortschritts.
Unaufhaltsam. Auch der Westen schritt Vorwärts und
verstreute die liberalen Glücksversprechen einer
umfassenden Modernität. Doch als die Menschen an diesem
Kinderkram zu zweifeln begannen und oben und unten mit traurigen
Kinderaugen zu lachen anfingen -wohin wurde dann der utopische
Ort verlegt? Wohin entfliehen, wenn die ganze Erde versaut und
festgeschnürt ist? In die Weiten des Weltalls und auf den
Mond. Das Ziel war nichts gemeineres als den Topos ins
Unerreichbare zu legen und dort liegt es noch heute. Die
Versprechen und Täuschungsversuche sind lächerlich,
wenn sie demaskiert sind. Wiederum gilt es das Unerfüllte
einzufordern.
Out of the Present
Andrei Ujica, D 1997, 96 Min., dt. V., Video.
Die Mission des letzten sowjetischen MIR-Kosmonauten, der sich
10 Monate im All aufhielt, während unten die
Sowjetunion verschwand. Im Mai 1991 als Bürger der
Sowjetunion ins All gestartet, kehrte er im März 1992 als
russischer Staatsbürger nach Hause zurück.
Ursprünglich war sein Aufenthalt in der Raumstation MIR auf
fünf Monate begrenzt gewesen, doch das nach dem Putsch von
1991 unabhängig gewordene Kasachstan (in dem der
sowjetische Weltraumbahnhof liegt) bestand auf der Teilnahme
eines Kasachen als Gastforscher. Der Kosmonaut konnte erst zehn
Monate später abgelöst werden... "Out of the
Present"ist eine Odyssee mit 10 Minuten Geschichte und 80
Minuten Kosmos. Erstmals wurde eine 35mm-Kamera für
Filmaufnahmen ins Weltall geschickt, von Vadim Yusov, dem
Kameramann von "Solaris". In 92 Minuten kreist die MIR-Station
einmal um die Erde, genauso lang dauert der Film. Der Rest ist
Abspann.
Anschließend Diskussion in Anwesenheit von Lisbeth Kovacic und Andreas Pavlic.
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