Filmvorführung:
"Omaru - eine afrikanische Liebesgeschichte"
Albert Quendler, A 1955, 85 Min.
und Buchpräsentation:
Vida Bakondy / Renée Winter: "Nicht alle Weißen schießen".
Afrikarepräsentationen im Österreich der 1950er im Kontext von
(Post-)Kolonialismus und (Post-)Nationalsozialismus,
Studienverlag 2007.
1954 reist ein 5-köpfiges österreichisches Filmteam
unter der Leitung des Regisseurs Albert Quendler und des
„Großwildjägers“ und
„Afrikaforschers“ Ernst A. Zwilling ins koloniale
Kamerun. Das Ergebnis der achtmonatigen Dreharbeiten im Norden
und extremen Norden Kameruns ist der 1955 fertig gestellte
Dokumentar-Spielfilm „Omaru – eine afrikanische
Liebesgeschichte“, der in der zeitgenössischen Presse
als Film, der „endlich Afrika ohne schießende
Weiße“ zeige, gefeiert wurde. Die Konstruktion eines
"authentischen Afrika" wurde nicht zuletzt mit Hilfe der
Unsichtbarmachung von Weißsein und weißen
(kolonialen) Spuren versucht. Auch durch die
Verknüpftheiten mit den Biographien des beratenden
"Afrikaforschers" Ernst A. Zwilling und des Regisseurs Albert
Quendler stehen die hergestellten (Film-)Bilder und Narrationen
im historischen Kontext kolonialrevisionistischer
nationalsozialistischer Bestrebungen in Österreich und des
spektakulären Vorführens von "dem Anderen".
Vida Bakondy und Renée Winter beschäftigten sich
seit 2001 mit dem von der österreichischen
Filmhistoriographie bisher kaum beachteten Film „Omaru
– eine afrikanische Liebesgeschichte“, seinen
Produktionsbedingungen und Rezeptionsmöglichkeiten. Dieses
Projekt-in-progress führte sie 2007 auch nach Kamerun, an
die Produktionsorte des Films, wo Gespräche vor Ort
wiederum neue Blicke auf diese österreichische Produktion
eröffneten.
Präsentiert von Vida Bakondy und Renée Winter.
|