In den 1960ern und 1970ern entwickelte sich in Brasilien eine
überraschende und selbständige Variante des so genannten 3. Kinos.
Die FilmarbeiterInnen des Cine Novo versuchten gemeinsam mit dem
Theater der Unterdrücken (A. Boal) und den populären Kulturzentren
des Landes das Verhältnis zwischen Form und Inhalt politischer Kunst
im Zeitalter der Militärdiktatur neu zu bestimmen. Besondere Aktualität
gewinnt dieses Projekt nicht zuletzt durch den Umstand, dass mit
Gilberto Gil ein bedeutender Aktivist des Cine Novo bis 2008 Kulturminister
der Regierung Lula war.
Rodrigo Nunes zeigt und kommentiert ausgewählte
Filmausschnitte von Cacá Diegues über Pereira dos Santos bis hin
zu Glauber Rocha.
Vortrag in Englisch!
Rodrigo Nunes ist Philosoph und Politikwissenschafter aus Brasilien
und unterrichtet derzeit an der University of East London. Nunes
ist Autor und Übersetzer zahlreicher Publikationen (mit Schwerpunkt
auf poststrukturalistische Theorie, Deleuze/ Guattari); er ist Mitherausgeber
der Zeitschrift Turbulence
und war Mitorganisator des Weltsozialforums in Porto Alegre.
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